Aktuelles
Update 2 von der Partnerschaftsreise 2023
Pfr. Gundermann berichtet:
Gottesdienst bei den Massai
Früh am Morgen wurden wir abgeholt und zusammen mit den Vertretern des Dekanats auf staubige Pisten in das Massaidorf Nomeuti gebracht. Die Kinder des Kindergottesdienstes begrüßten uns mit Blüten und Liedern. Vor dem Gottesdienst war im Schatten einer Schirmakazie eine zweites Frühstück vorbereitet. Als immer mehr Massai ihre Tiere versorgt hatten, begann der Gottesdienst. Auch hier war uns der Ablauf sehr vertraut, verläuft er doch nach der „alten“ bayrischen Liturgie. Beeindruckend waren die mitreißenden Gesänge des Chores. Die Predigt hielt Pfr. Gundermann über das „lebendige Wasser“ (Nach Johannes 4, 1 – 15), Dekan Mallyo, der in Deutschland studiert hatte, übersetzte. Zur Veranschaulichung waren am Altar viele verschiedene Wassergefäße der Massai aufgebaut. Pfr. Gundermann durfte auch drei Babys taufen – und alle erhielten handgemachte Kreuze aus Perlen zum Geschenk. Wir waren uns einig, dieser Gottesdienst war einer der Höhepunkte unserer Reise.
Nach dem Gottesdienst besichtigten wir eine Massaihütte mit Boma (Burg), derUmzäunung für die Tiere.
Die große Ehre
Am Nachmittag kamen wir im Dekanat Hai zum Mittagessen und für Besprechungen zusammen. Als Nachtisch wurde uns eine besondere Ehre zu Teil: Eine für uns am Spieß gebratene Ziege (eine sogenannte „Banana“). Anschneiden durfte sie Dr. Seiler als Leiter der Gruppe. Dazu gab es viele Geschenke – und eine herzliche Verabschiedung.
Ein Besuch in der Grundschule
Ein Besuch in einer Grundschule darf beim Kennenlernen von Land und Leuten nicht fehlen. Die Schulen in Tanzania sind Ganztagsschulen, ab der 8. Klasse gehen die meisten Kinder in Internate, wo sie nur in den Ferien nach Hause kommen, eine Schuluniform ist Pflicht. Uns zu Ehren kamen alle 7 Klassen im Innenhof zusammen und sangen für uns die Nationalhymne und andere Lieder. Auffällig, wie diszipliniert, fast militärisch die Kinder auftraten. Auch wenn sich die Schulsysteme sehr unterscheiden, so ist doch ein Problem gleich: Auch in Tansania herrscht großer Lehrermangel, nur 5 Lehrer stehen für die 7 Klassen zur Verfügung.
Update von der Partnerschaftsreise 2023
Pfr. Gundermann berichtet:
„Von Freunden Abschied nehmen ist schwer, von Feinden ist es leicht! Uns fällt es heute sehr schwer Abschied zu nehmen.“ Mit diesen Worten begann die Abschiedsrede von Dr. Heriel, dem leitenden Arzt des Karatu Hospitals bei der Verabschiedung in unserer Unterkunft. Gut 3 Tage hatten wir zusammen verbracht, vom Gottesdienst am Sonntag über Gespräche bezüglich der MNT-Unterstützung bis hin zu den Besichtigungen der einzelnen Stationen. Großzügig wurden wir beschenkt: Von Kangas bis zu einer Wanduhr für das Dekanat.
„Acha“…. das ist kiswahili und bedeutet: Hör auf, geh weg, lass es, du kannst das eh nicht!
Dieses Wort hören Menschen mit geistiger Behinderung in Tansania jeden Tag. Sie werden manchmal sogar weggesperrt, weil sich die Familien ihrer schämen oder sich selbst überlassen. Im „Usa River Rehabilitaton Centre“, das von den Rummelsberger Anstalten unterstützt wird, wird ihnen geholfen, den Alltag selbstständig(er) bestehen zu können. Mona Behninger und Sophia Moshi erzählten uns von ihrer Arbeit, zu der auch die Ausbildung von Mitarbeitenden in diesen Bereich und die Familienberatung gehört.
In dem Center werden übrigens auch Menschen mit Körperbehinderung betreut, sie lernen einen Beruf und bekommen prothetische Hilfen. Damit sie alle nicht mehr hören müssen: „Acha!“
Unerwartete Klänge
„Nun danket alle Gott“ erschallte für uns zur Begrüßung durch die Räume der Schreinerwerkstatt in der Berufsschule in Hai. Hier erhalten mehr als 250 Azubis eine grundsolide Ausbildung als Schneiderinnen, Maurer, Metallwerker, Elektriker oder Schreiner. Letztere helfen bisweilen auch mit, kleine Orgeln aus einheimischen Hölzern zu bauen, die dann in Tansania, aber auch in Deutschland (z.B. in Gößweinstein oder Rothenburg) zum Einsatz kommen. Rainer Kammleitner, von Beruf Orgelbauer, hat gemeinsam mit seiner Frau Barbara im Auftrag des bayrisch-lutherischen Missionswerks vor fast 30 Jahren angefangen, diese Schule aufzubauen. Ein Erfolgsmodell – bei der Energie, die beide bei unserer Begegnung ausstrahlten, ist das aber kein Wunder.
„Ushirika wa Neema“ (Gemeinschaft der Gnade) – die Schwesternschaft hat in Tansania viele Aufgaben
Gleich zwei Einrichtungen der Schwesternschaft „Ushirika wa Neema“, die 1979 von der Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania mit tatkräftiger Unterstützung des Augsburger Diakonissen Mutterhauses gegründet wurde, konnten wir besuchen.
Das Waisenhaus
Schwester Anna zeigte uns das Waisenhaus in Machame. Dort finden fast 50 Kinder verschiedenster Altersstufen ein Zuhause, die Jüngsten oft schon gleich nach ihrer Geburt. Früher war die Mehrzahl sogenannte „Aidswaisen“, jetzt sind viele dabei, deren Eltern sie aus den verschiedensten Gründen „verstoßen“. In der gut ausgestatteten und sehr grünene Anlage finden Sie nun eine Heimat, in der sie Zuwendung und Förderung erfahren. Übrigens auch ein Kind wie Clara, die behindert ist und nur über einen Schlauch ernährt werden kann.
Seminar für Montessoriausbildung
In der Kreishauptstadt Moshi steht ein Seminar, das Kindergärtnerinnen und Kindergärtner nach Montessoripädagogik ausbildet. Die StudentInnen leben mit auf dem großen Seminargelände, das auch über ein Gästehaus, Ställe zur Tierhaltung, Gärten für die Selbstversorgung und sogar eine Biogasanlage verfügt. Der Spiritual der Gemeinschaft zeigte uns das ganze Areal – auch die Kapelle, in der eine Orgel steht, die von Rainer Kammleitner aus der Handwerkerschule in Hai stammt.
Einladung bei Bischof Dr. Frederick Shoo
Zu einem Abendessen in seinem Garten lud uns der Bischof der Norddiözese (zugleich leitender Bischof der ELCT) Dr. Fredrick Onael Shoo zusammen mit seiner Frau ein. Beide sprechen gut Deutsch, hat Dr. Shoo doch in Neuendettelsau promoviert und zusammen mit seiner Familie lange Jahre in Deutschland gelebt.
Außer uns waren auch der Dekan von Hai Biniel Mallyo, und sein Assistent Rev. Dominic Mushi eingeladen. Beide hatten wir bereits in ihrem Kirchenbüro am Vortag besucht. Auch Dekan Biniel Mallyo studierte längere Zeit in Deutschland. Beide werden mit uns am Sonntag den Gottesdienst in einer Massaigemeinde auf dem Land feiern. Wir sind schon sehr gespannt, welche neuen Einblicke und Begegnungen dort auf uns warten.
So kam man sich in entspannter Atmosphäre besser kennenlernen – und zugleich noch Absprachen zum Gottesdienst am kommenden Sonntag treffen.
Zwischenbericht von der Partnerschaftsreise 2023
Pfr. Gundermann berichtet:
Am Sonntag steht in Tansania natürlich ein Gottesdienstbesuch auf dem Programm: Zur Auswahl standen die Gottesdienste um 5:30, 7:30 oder 10:00, zu denen auch die christlichen Schulkinder in Bussen gebracht werden. Geweckt wurden wir aber früh nicht von den Glocken der Kirche, sondern bereits um 5 Uhr vom Ruf des Muezzins der nahen Moschee. In Karatu leben eine ungefähr gleichgroße Anzahl von Christen und Moslems. Die Kirche war bereits um 7:15 voll, die Musik kam von 3 verschiedenen Bands und einem Posaunenchor. Lieder und Bibeltexte wurden an die Wand projeziert. Die erst kürzlich neu eröffnete Kirche verfügt über die notwendige technische Ausstattung.
Am Ende des Gottesdienstes wurden wir allen vorgestellt und bekamen viel Applaus für unsere 2 Lieder, die wir im Vorfeld „einstudiert“ hatten.
2 Tage lang besuchten wir das Karatu-Hospital, das von MNT unterstützt wird. Stolz wurde uns das neue Röntgengerät vorgestellt, das von MNT, den Partnergemeinden in Altdorf und MissionEineWelt finanziert wurde.
Da nur wenige über eine Krankenversicherung verfügen, ist der Krankenhausaufenthalt eine große finanzielle Herausforderung für die Menschen, die oft nur im Familienverbund gestemmt werden kann. Krankenzimmer mit 10 oder mehr Betten sind die Regel, Angehörige versorgen die Kranken mit Essen.
Besonders bewegt hat uns die Begegnung mit Helena, die vor 4 Jahren von ihrem Mann mit schwersten Brandverletzungen im Krankenhaus abgegeben wurde – und um die sich seither kein Angehöriger mehr gekümmert hat. Da sie nur eine sehr seltene Stammessprache spricht, ist die Kommunikation mit ihr schwierig, aber die Freude über ihr neues T-Shirt war trotzdem zu spüren.
Pfr. Martin Gundermann
Partnerschaftsreise 2023
Vom 8. Februar bis 25. Februar ist eine 8 Köpfige Gruppe Ehrenamtlicher Mitarbeiter des Dekanats Bayreuth - Bad Berneck zu einer Partnerschaftsreise in Tansania. Die Gruppe wird von Dr. Fritz Seiler geleitet, de Selbst mehrere Jahre in Machame gearbeitet hat.
Es werden die beiden Partnerschafts Krankenhäuser Machame und Karatu in der Norddiozöse der ELCT zu besucht. Neben dem Austausch mit den Partnern und der Kirchleitung werden auch noch verschiedene andere Diaknische Projekte in Tansania besucht.
Pfarrer Martin Gunderman von der Stadtkirche wird an Gottesdiensten in Tansania mitwirken.
Am 5. Februar 2023 gab Parrer Manfred Scheckenbach in der Stadtkirche Bayreuth der Reisegruppe den Reisesegen.
Pfarrer Manfred Scheckenbach
Reisegruppe