Update von der Partnerschaftsreise 2023

Pfr. Gundermann berichtet:

Von Freunden Abschied nehmen ist schwer, von Feinden ist es leicht! Uns fällt es heute sehr schwer Abschied zu nehmen.“ Mit diesen Worten begann die Abschiedsrede von Dr. Heriel, dem leitenden Arzt des Karatu Hospitals bei der Verabschiedung in unserer Unterkunft. Gut 3 Tage hatten wir zusammen verbracht, vom Gottesdienst am Sonntag über Gespräche bezüglich der MNT-Unterstützung bis hin zu den Besichtigungen der einzelnen Stationen. Großzügig wurden wir beschenkt: Von Kangas bis zu einer Wanduhr für das Dekanat.

Karatu Abschied

 

 

„Acha“…. das ist kiswahili und bedeutet: Hör auf, geh weg, lass es, du kannst das eh nicht!

Dieses Wort hören Menschen mit geistiger Behinderung in Tansania jeden Tag. Sie werden manchmal sogar weggesperrt, weil sich die Familien ihrer schämen oder sich selbst überlassen. Im „Usa River Rehabilitaton Centre“, das von den Rummelsberger Anstalten unterstützt wird, wird ihnen geholfen, den Alltag selbstständig(er) bestehen zu können. Mona Behninger und Sophia Moshi erzählten uns von ihrer Arbeit, zu der auch die Ausbildung von Mitarbeitenden in diesen Bereich und die Familienberatung gehört.

In dem Center werden übrigens auch Menschen mit Körperbehinderung betreut, sie lernen einen Beruf und bekommen prothetische Hilfen. Damit sie alle nicht mehr hören müssen: „Acha!“

  Usariver

 

Unerwartete Klänge

„Nun danket alle Gott“ erschallte für uns zur Begrüßung durch die Räume der Schreinerwerkstatt in der Berufsschule in Hai. Hier erhalten mehr als 250 Azubis eine grundsolide Ausbildung als Schneiderinnen, Maurer, Metallwerker, Elektriker oder Schreiner. Letztere helfen bisweilen auch mit, kleine Orgeln aus einheimischen Hölzern zu bauen, die dann in Tansania, aber auch in Deutschland (z.B. in Gößweinstein oder Rothenburg) zum Einsatz kommen. Rainer Kammleitner, von Beruf Orgelbauer, hat gemeinsam mit seiner Frau Barbara im Auftrag des bayrisch-lutherischen Missionswerks vor fast 30 Jahren angefangen, diese Schule aufzubauen. Ein Erfolgsmodell – bei der Energie, die beide bei unserer Begegnung ausstrahlten, ist das aber kein Wunder.

 

 

„Ushirika wa Neema“ (Gemeinschaft der Gnade) – die Schwesternschaft hat in Tansania viele Aufgaben

Gleich zwei Einrichtungen der Schwesternschaft „Ushirika wa Neema“, die 1979 von der Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania mit tatkräftiger Unterstützung des Augsburger Diakonissen Mutterhauses gegründet wurde, konnten wir besuchen.

 

Das Waisenhaus

Schwester Anna zeigte uns das Waisenhaus in Machame. Dort finden fast 50 Kinder verschiedenster Altersstufen ein Zuhause, die Jüngsten oft schon gleich nach ihrer Geburt. Früher war die Mehrzahl sogenannte „Aidswaisen“, jetzt sind viele dabei, deren Eltern sie aus den verschiedensten Gründen „verstoßen“. In der gut ausgestatteten und sehr grünene Anlage finden Sie nun eine Heimat, in der sie Zuwendung und Förderung erfahren. Übrigens auch ein Kind wie Clara, die behindert ist und nur über einen Schlauch ernährt werden kann.

 

Seminar für Montessoriausbildung

In der Kreishauptstadt Moshi steht ein Seminar, das Kindergärtnerinnen und Kindergärtner nach Montessoripädagogik ausbildet. Die StudentInnen leben mit auf dem großen Seminargelände, das auch über ein Gästehaus, Ställe zur Tierhaltung, Gärten für die Selbstversorgung und sogar eine Biogasanlage verfügt. Der Spiritual der Gemeinschaft zeigte uns das ganze Areal – auch die Kapelle, in der eine Orgel steht, die von Rainer Kammleitner aus der Handwerkerschule in Hai stammt.

 

Einladung bei Bischof Dr. Frederick Shoo

Zu einem Abendessen in seinem Garten lud uns der Bischof der Norddiözese (zugleich leitender Bischof der ELCT) Dr. Fredrick Onael Shoo zusammen mit seiner Frau ein. Beide sprechen gut Deutsch, hat Dr. Shoo doch in Neuendettelsau promoviert und zusammen mit seiner Familie lange Jahre in Deutschland gelebt.

Außer uns waren auch der Dekan von Hai Biniel Mallyo, und sein Assistent Rev. Dominic Mushi eingeladen. Beide hatten wir bereits in ihrem Kirchenbüro am Vortag besucht. Auch Dekan Biniel Mallyo studierte längere Zeit in Deutschland. Beide werden mit uns am Sonntag den Gottesdienst in einer Massaigemeinde auf dem Land feiern. Wir sind schon sehr gespannt, welche neuen Einblicke und Begegnungen dort auf uns warten.  

So kam man sich in entspannter Atmosphäre besser kennenlernen – und zugleich noch Absprachen zum Gottesdienst am kommenden Sonntag treffen.   

   
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