18. Oktober 2008

 

Tansanische Kirche bedankt sich für 25 Jahre

Partnerschaft

 

Das 25-jährige Jubiläum der Medizinischen Notversorgung Tansania (M.N.T.) der beiden Evang. Nachbardekanate Bayreuth und Bad Berneck fand seinen Gipfel am
Samstag, den 18.Oktober, in der Bayreuther Christuskirche. Es war ein richtiges Fest
mit Gottesdienst und buntem Rahmenprogramm.

Besonders interessant war der Beitrag des tansanischen Pfarrers Emmanuel Kileo, der seit 7 Monaten mit seiner Familie in Kaufbeuren lebt und dort als Austauschpfarrer in der Dreifaltigkeitskirche tätig ist. Er stammt selbst aus dem Kilimanjarogebiet, in der Nähe des Partnerkrankenhauses in Machame. Zunächst übermittelt er die offiziellen Grüßen von seiner tansanischen Kirche und den beiden Partnerkranken-häusern. Er bestätigt, wie wichtig die langjährige Unterstützung der Krankenhäuser in Machame und Karatu für die Patientenversorgung in den ländlichen Gebieten am Kilimanjaro und am Ngorongoro Krater ist. Ohne diese Hilfe würden sie materiell und wirtschaftlich zusammenbrechen.

Pfr. Kileo bringt aber auch eine persönliche Botschaft mit und nimmt uns hinein in die Wirklichkeit des ländlichen Ostafrikas, die sich wohl die meisten kaum vorstellen können. Als Kind und Jugendlicher sei er bei gesundheitlichen Problemen in seinem Dorf in einer kleinen Behandlungseinheit (Dispensary) versorgt worden.
Dieses Dispensary sei von Krankenschwestern geführt worden. Ärzte habe er erst als Erwachsener im Machame Krankenhaus Ärzte angetroffen, die dann bei einer mehrwöchigen Infektionskrankheit Typhus festgestellt und mit Antibiotika geheilt hatten.

Pfr. Kileo stellt schließlich einen Vergleich zwischen Deutschland und Tansania an und kommt zu folgendem Ergebnis: In Deutschland würde es viele Ärzte und Krankenschwestern geben bei einer vergleichsweise geringen Zahl von Kranken.
Hiermit meint er vor allem die Infektionskrankheiten. In Tansania würde es gerade
umgekehrt sein: Wenig qualifiziertes medizinisches Personal würde sehr vielen Patienten gegenüberstehen. Mit Blick in die Zukunft fordert er schließlich dazu auf, jetzt durch die Finanzkrise nicht aus Angst um sich selbst, alles auf die hohe Kante zu legen, sondern mit Geld anderen eine Zukunft zu ermöglichen.

Dekan Hans Peetz räumt in seiner Predigt mit dem Vorurteil auf, medizinische Hilfe
und Seelsorge auseinanderzudividieren. Viele sind vor allem zu Jesus gekommen, weil sie Hilfe für ihre körperlichen Gebrechen gesucht haben und viele haben Heilung
erfahren.

Viele sind da, die MNT weiter unterstützen möchten. Selbst Pfr. Hans Rösch ist als
früherer Initiator angereist, Dr. Manfred Rösch, der als Kinderarzt 7 Jahre in Machame gearbeitet hat und Schwester Christine Bohne mit 28 Jahren Arbeit im Karatu Krankenhaus.

Bei so viel Engagement und entsprechender musikalischer Unterstützung durch den
CVJM-Chor „Viel Harmonie“, durch den Trommler N’Dakon und durch den CVJM-
Posaunenchor kommt richtig Begeisterung auf. Nicht zuletzt wird durch ein Laien-
Spiel etwas MNT-Geschichte aufgearbeitet und auch ein Ausblick in die Zukunft gegeben.


Nach einem von Pfr. Dr. Hirschberg glänzend moderierten Nachmittag mit Grußworten der dritten Bürgermeisterin Dr. Beate Kuhn, der Kreisrätin Reinert-Heinz, Pfr. Jens Porep von MissionEineWelt in Neuendettelsau und des Tansaniakreises der Emmausgemeinde in München war bei den meisten so viel Optimismus vorhanden, dass dies nicht das letzte Jubiläum der sehr erfolgreichen Initiative war.

   
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