Dankesbrief 2014
Liebe Tanzaniafreunde, sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2014 war sehr ereignisreich und wir möchten Sie gerne daran teilnehmen lassen:
Partnerschaftlicher Austausch
Eine Gruppe junger Frauen aus dem Dekanat Bayreuth hat im August unter Leitung von Elmar Fertig-Dippold und Pfr. Christoph von Seggern eine Kirchengemeinde in der Nähe des Machame-Krankenhauses in Tansania besucht. In diesem Zusammenhang konnte diese Gruppe auch das Machame Krankenhaus und das Karatu-Hospital besuchen und wertvolle Eindrücke mitnehmen. Schon vor dieser Reise hatten sich einige Gruppenmitglieder für MNT-Aktionen engagiert und sie werden es auch jetzt nach ihrer Rückkehr tun. Nächstes Jahr wird eine Gruppe junger Christen aus der Gemeinde Nkwatira mit ihrem Pfr. Owoya das Dekanat Bayreuth besuchen.
Ambulanzfahrzeug
Der Rotary Club Bayreuth-Eremitage und das Rotary Hilfswerk Bayreuth-Eremitage e.V. haben 27 000 € gesammelt und so die Bestellung eines geländegängigen Ambulanzfahrzeugs in Japan ermöglicht. Dieses Fahrzeug wird jetzt im Dezember produziert und Januar / Februar 2015 nach Tansania verschifft. Das Machame-Krankenhaus hatte ein solches Fahrzeug auf Rang 1 seiner Prioritätenliste gestellt. Jetzt, wo fast jeder Tansanier ein Handy besitzt und aus seinem Dorf heraus das Krankenhaus über einen Notfall informieren kann, ist ein solches Fahrzeug besonders wichtig und kann Leben retten.
Medikamentenhilfe
Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die beiden Krankenhäuser in Tansania vermeiden, bei uns die Medikamente zu bestellen. Schuld daran sind die überbürokratisierten und kostspieligen Einfuhrprozeduren. Wir leisten demzufolge jetzt mehr und mehr Kapitalhilfe, damit die Krankenhäuser Medikamente und Verbandsstoffe in Tansania oder auch im Nachbarland Kenia einkaufen können. Wichtig ist hierbei natürlich eine zuverlässige Rückmeldung durch die Krankenhäuser, um Veruntreuung von Geldern vorzubeugen.
Der Staat Tansania sieht sich derzeit mit einem millionenschweren Korruptionsskandal in den höchsten politischen Ämtern konfrontiert und die Geberländer haben ihre Hilfen bis auf weiteres eingefroren, bis dieser Sumpf einigermaßen aufgeklärt und „ausgetrocknet" ist. Das kann dauern und es ist zu erwarten, dass Tansania dadurch bald sehr „klamm" werden wird. Etwa die Hälfte des Haushaltvolumens 2014/2015 in Höhe von ca. 9 Milliarden € (BRD: ca. 300 Milliarden € !) wird durch Geldgeber innerhalb des Landes und durch Geldgeber der internationalen Gemeinschaft gestemmt.
Diese vorgenannten Probleme werden auch auf unsere beiden Krankenhäuser durchschlagen, da sie beide als Designated District Hospitals mit dem Staat assoziiert sind und die Löhne für das zertifizierte Personal vom Staat kommen müssen.
Medizinischesgerät
Bei medizinischen Gerätschaften und Hilfsmitteln bestehen keine vergleichbaren Einfuhrprobleme wie bei den Medikamenten. Natürlich sollten die Geräte von den Krankenhäusern gewünscht sein und auch vom technischen Standard her ein problemloses Betreiben für möglichst viele Jahre gewährleisten. Wir konnten in diesem Jahr ein Ultraschallgerät, ein EKG-Gerät und englischsprachige Ultraschallfachbücher nach Machame schicken.
Ebola
Diese tödliche Seuche hat deutlich gezeigt, was passieren kann, wenn ein afrikanisches Gesundheitssystem nicht funktioniert und die äußersten Ecken seiner Zuständigkeit – in diesem Fall Waldguinea - nicht erreicht. Gott sei Dank hat Tansania bislang von dieser Seuche nichts abbekommen. Immerhin war das Nachbarland Uganda vor Jahren durch einen Ausbruch betroffen.
In diesem Jahr wurden Tausende von Denguevirusinfektionen an Tansanias Küste gemeldet. Diese etwas weniger schlimme Virusinfektion kann sich auch problemlos im Landesinnern verbreiten. Die Überträgermücke wird regelmäßig am Kilimanjaro bereits in den Nachmittagsstunden gesehen.
Personele Veränderungen
Mitte des Jahres wechselte Pfr. Christoph von Seggern von seinem Gemeindedienst in Bayreuth-Saas und seinem Amt als Dekanatsmissions-pfarrer in die Regionalstelle Nord von „Mission EineWelt " nach Bamberg.
Pfr. Otto Guggemos (Gemeinde Heinersreuth) übernimmt das Amt des Dekanatsmissionspfarrers für das Dekanat Bayreuth und wird am 3. Adventssonntag in einem Gottesdienst in Heinersreuth offiziell eingeführt.
Der neue Bischof der Norddiözese der Evang. Luth. Kirche in Tansania heißt Dr. Fredrik Shoo. Der Vorgänger Dr. Martin Shao hat dieses Amt aus Altersgründen zur Verfügung gestellt. Bischof Shoo hat einige Jahre an der Theologischen Hochschule in Neuendettelsau zugebracht und spricht dadurch auch deutsch.
An den beiden Krankenhäusern in Machame und Karatu haben sich 2014 in den leitenden Positionen keine Änderungen ergeben. Wir hoffen daher auch für das kommende Jahr auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Dank
Für diese Aufgabe benötigen wir auch für 2015 den nicht unerheblichen Betrag von 60.000 €. Nun bedanken wir uns bei Ihnen für Ihr Interesse und Ihr Engagement und wünschen Ihnen allen ein Frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr
Ihre
Bayreuth Pfr. Otto Guggemos Dekanatsmissionspfarrer Dekanat Bayreuth
Matthias Herbolzheimer Dekanatsmissionsbeauftragter Dekanat Bayreuth